Die Anfänge

Ab 1500

Vorne im Dachboden des südlichen Seitenschiffs finden sich vor dem Jahr 1500 Mauerdurchbrüche für eine Schwalbennestorgel. 1535: Friedrich Pfannmüller, der die „ … orgellpelgen Zu SanntJorgen … geflickt vnd gepessert hat.“ 1564: Bürgermeister Michael Schwaiger erwähnt in St. Georg „ ... eine alte Orgel, und ein gutes neues Positiv“. 1604 wird die schadhafte Schwalbennest-Orgel „abgenommen“ und das Zinn zugunsten der Pfarrgemeinde verkauft. Ab 13. Juli 1622 erklingt ein Orgelpositiv von Johann Friedrich Pütner aus Hirschau. Ab 1652 beginnt die Barockisierung der Kirche. Als Orgelbauer war damals in Amberg Matthias Tretzscher aus Kulmbach aktiv.

1767

Funtsch

Es schlägt die große Stunde des Amberger Orgelmachers Johann Konrad Funtsch (22/II/P). Der für ihn typische fünfteilige Prospekt hat als Dominante einen überhöhten Mittelturm. Es schließen sich an je ein abfallendes, von oben betrachtet gegen-geschwungenes Seitenfeld und ein nach oben strebendes Außenfeld. Die äußeren Zierbalken sind diagonal gestellt. Funtsch hatte sich 1760 durch seinen Neubau für die Schulkirche St. Augustinus empfohlen. 1767 baute er auch auf dem Habsberg. Dieses Instrument ist erhalten (Restauration 1972 Klais, Überholung 2004 Kuhn) und vermittelt die Klangphilosophie von Funtsch in faszinierender Weise. 1827 investiert man 224 fl für eine Reparatur durch den Funtsch-Nachfolger Wilhelm Hepp.

EDENHOFER

1903

Nach 136 Jahren wird das Instrument durch einen Neubau von Ludwig Edenhofer (Deggendorf) ersetzt. Die Orgel mit einer zurückhaltenden Disposition (14/II/P) und pneumatischer Traktur entspricht dem deutsch-romantischen, von vielen labialen Grundtonlagen geprägten Klangideal. Schon nach 10 Jahren ist 1913 eine Überholung durch Ignaz Weise (* 1864 Amberg + 1932 Passau) aus Plattling angesagt.

1941

WEISE

1941 erweitert Michael Weise (1899-1969) die Orgel um 17 Register auf 31/III/P. Die neuen Windladen stehen – unsichtbar von unten - links vom Funtsch-Gehäuse, der Spieltisch links in der Auskragung der Empore. 1961 fügt Weise zwei weitere Register hinzu: 33/III/P. Der Chordirektor und spätere Domkapellmeister Wolfram Menschick spielt auf dieser Orgel große Orgelliteratur. Eine private Aufnahme, entstanden um 1968 mit Walther, Bach und Max Reger vermittelt einen Klangeindruck der Weise-Orgel.

OBERLINGER

1981

Zunehmende Mängel der Edenhofer-Weise-Orgel führen 1981 zu einem à priori umstrittenen Neubau von Oberlinger (48/III/P). Schon damals lehnen zwei namhafte Orgelbauer die Idee eines Instruments mit 48 Registern im Funtsch-Gehäuse als nicht realisierbar ab. Das Urteil sollte sich als richtig erweisen. Von Anfang an verärgert die Orgel durch technische Probleme wie schwergängige, unzuverlässige Trakturen. Der schwammige Klang hat einen Grund: Wegen Platzmangels ist die Windversorgung unterdimensioniert. Allenthalben sind Pfeifen unsichtbar (und unhörbar) versteckt. Die Windladen des Hauptwerks stehen zu tief. 1996 stellt Thomas Jann die Registertraktur auf elektrische Betätigung um.

FÖRDERVEREIN

GEORGSORGEL

2012

Weiter zunehmende Schäden, darunter auch einknickende Pfeifenfüße führen zur Gründung des Fördervereins „Georgsorgel“ mit dem Ziel eines Orgelneubaus, bei dem Qualität, Erfahrung und Kreativität des Orgelbauers, sowie Respektierung der Raumbedingungen oberste Priorität haben. Am 8. Dezember 2022 wird der Vertrag mit der Firma Klais aus Bonn über den Bau einer neuen Orgel (34/II/P) im Funtsch-Gehäuse unterzeichnet, Einbau 2026. Im 2. Abschnitt wird eine romantische Chororgel in der Aloisiuskapelle mit Generalspieltisch für beide Instrumente folgen (27/II/P).

Mit Ihrer wertvollen Spende helfen Sie uns bei der Restaurierung der Georgsorgel und unterstützen das kulturerhaltende Projekt des Fördervereins "Georgsorgel" für die Pfarrkirche St. Georg in Amberg e.V.

Förderverein Georgsorgel

in Amberg e.V., Pfarramt St. Georg

Malteserplatz 4, 92224 Amberg

1. Vorsitzender: Hans Paulus

2. Vorsitzender: Adolf Strobl

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